Regie: Emma Dante | Licht: Christian Zucaro

Mit: Ersilia Lombardo, Enzo Di Michele, Giacomo Guarneri, Alessio Piazza

In italienischer Sprache – simultan gesprochen von Sabine Heymann nach einer Übersetzung von Sabine Heymann.

Emma Dante (geb.1967) hat Schauspiel studiert und begann schon während ihrer Ausbildung als Schauspielerin in verschiedenen Gruppen zu arbeiten. Bis 2001/02 ist sie in Nord- und Suditalien aufgetreten und hat in einer Reihe von Filmen mitgewirkt. Als Autor-Regisseurin ist sie seit Mitte der 90er Jahre tätig. 1999 gründete sie in Palermo die Compagnia Sud Costa Occidentale, mit der sie seither 12 Produktionen erarbeitet hat. Sie sind nicht nur in Italien, sondern auch in Frankreich und Großbritannien gezeigt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Über die Arbeit mit ihrer Gruppe bemerkt sie: "Gemeinsam mit meinen jungen Gefährten von der Compagnia Sud Costa Occidentale versuchen wir, trotz des Fehlens von Räumen und angemessenen strukturellen Bedingungen, unser Unbehagen produktiv zu machen, und arbeiten ohne Unterlass, auch sechs Monate eines Jahres, an einem Stück, an einem einzigen Projekt, mit der festen Überzeugung, dass das Spektakuläre und ins Auge Springende nicht die Hauptsache ist. [...] Wir wollen einfach darüber sprechen, was wir sind, über etwas, das in uns ist, über die Form des Seins, die uns zerbricht und mit all ihren Widersprüchen vollstopft, über die Gegensätze, die wir jeden Tag in uns tragen: Sinn und Wahnsinn, Stärke und Schwäche."
Emma Dante sieht in räumlichen und zeitlichen Beziehungen auf der Bühne das wesentliche formale Kriterium ihrer Produktionen.

Zum Stück:
In "Vita mia" steht ein Bett im Mittelpunkt der fast leeren Bühne: "Eine Mutter betrachtet mit sanften und traurigen Augen ihre drei Kinder, die sie vor sich hat, und lehrt sie, dass das Leben das Kostbarste ist, dass es etwas Flüchtiges, etwas Vergängliches ist. Das Leben ist ein Rennen rund um dieses Bett. &Mac226;Vita mia’ ist der wahnsinnige und verzweifelte Versuch, mit allen Kräften diese letzte Runde vor dem Tod hinauszuzögern. Gaspare, Uccio oder Chicco, einer von ihnen ist der Tote, der auf diesem Bett ruhen wird, doch die Mutter will nichts davon wissen, sie taumelt, sie setzt sich hin, neigt den Kopf zur Seite und schaut sich einen nach dem anderen an, die Männer ihres Hauses: den Großen, den Mittleren, den Kleinen … wie soll sie diesen toten Sohn als &Mac226;ihren’ begreifen? Woher soll sie den Mut nehmen, ihn auf ihren Armen in das &Mac226Trauer tragende’ Bett bringen, nachdem sie ihn angekleidet und ihm zärtliche Worte ins Ohr geflüstert hat? Wie sollen ihre Beine es schaffen, nicht plötzlich nachzugeben?" (Emma Dante)

23.06.2006
21.30 Uhr
24.06.2006
22.00 Uhr


Eintritt: 16,- Euro (8,- ermäßigt)
14,- Euro für Abonnenten des Hessischen Staatstheaters

Kartenvorverkauf über die bekannten Vorverkaufsstellen oder über das Festivalbüro (Tel: 0611-132325)

Ein kostenloser Shuttle-Bus in die Walkmühle fährt jeweils 20 und 40 Minuten vor Vorstellungsbeginn vor dem Staatstheater ab.


Spieldauer: 1 Stunde

Eine Einführung in das Stück erfolgt jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn

Publikumsgespräch im Anschluss an die erste Vorstellung am 23. Juni













BIENNALE "NEUE STÜCKE AUS EUROPA"

.VITA MIA
.Theaterstück von Emma Dante
.und der Compagnia Sud Costa Occidentale


.In Zusammenarbeit mit dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden